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SPD Ortsverein Erzhausen

02.06.2018 in Lokalpolitik

Grundschulnesterweiterung

 

Am 26.06.2017, nahezu vor einem Jahr, wurde von der SPD ein Antrag zur „Erweiterung der Betreuungsplätze im Grundschulnest“ eingebracht - lange vor der Umfrage zur Leitbildentwicklung, bei der heraus kam, dass eine größere Anzahl an Familien ein Betreuungsproblem für ihre Grundschulkinder haben, und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf kaum möglich ist.

Zur Erinnerung, das Grundschulnest betreut zurzeit ca. 140 Kinder (inkl. Platzsharing), bei einer Gesamtzahl an ca. 330 Schülern.

Letzten Donnerstag wurde im Sport-, Kultur- und Sozialausschuss vom 24.05. das Thema abermals erörtert.

Die Leiterin der AWO, Frau Petry stellte zu Beginn fest, dass es in diesem Jahr erstmals gelang, alle Wunschzeiten bei der Platzvergabe zu berücksichtigen. Leider gebe es dennoch 13 Familien, denen keinen Platz zu gewiesen werden konnte (Plätze können sich noch zu Beginn des Schuljahres verschieben). 13 Familien bedeuten bei einem Jahrgang von lediglich ca. 65-70 Erstklässlern eine Unterdeckung von ca. 20%.

Bereits in den letzten Ausschusssitzungen (4 an der Zahl!) wurde über diverse Möglichkeiten gesprochen, wie weitere Kinder betreut werden könnten. Eine Auslagerung der vierten Klassen war hier die praktikabelste. Mit einer solchen Maßnahme könnten mehr Kinder der Jahrgangsstufe 1 bis 3 in den Räumlichkeiten des Nestes betreut werden.

Frau Petry berichtete schon im März über gelungene Projekte an anderen AWO Standorten, bei denen die „Großen“ ausgelagert und altersgerecht betreut werden. Auch im Hinblick auf die Selbstständigkeit für die weiterführende Schule würde eine Auslagerung von pädagogischer Seite sehr empfohlen.

Zur Auswahl standen insgesamt 6 Räumlichkeiten, wobei sich lediglich eine Möglichkeit als sinnvoll heraus gestellt hatte, nämlich der kleine Saal des Sportheims.

Im Frühjahr wurden mit dem Vorstand der SVE bzgl. Nutzung dieser Räumlichkeiten im Sportheim Gespräche geführt. Er sicherte eine kostenlose (!) Nutzung des kleinen Saals und auch des großen Saals für sportliche Aktivitäten inkl. Bühne und des Außengeländes zu. Verpflegung wäre verhandelbar und selbst ein externer Service möglich. Weitere Gespräche wurden danach nicht mehr geführt.

In der letzten Ausschusssitzung teilte uns nun die Leiterin des Grundschulnestes überraschend mit, dass es keine Auslagerung und somit auch keine Erweiterung der Betreuungsplätze zum nächsten Schuljahr 2018/2019 geben wird.

Die hierzu angeführten Gründe konnten sofort in der Ausschusssitzung entkräftet werden. Wer sich für Details interessiert, mag sich bitte melden und wird umfassend informiert. Hier alles aufzuzählen sprengte den Rahmen, und würde den Leserbrief zu einer Satire werden lassen.

Einen Hinderungsgrund fanden wir jedoch besonders interessant:

Auf Nachfrage wie viele Anmeldungen nötig seien, um kostendeckend eine Gruppe auszulagern, wurde die Zahl 20-25 genannt, und es wären dieses Jahr definitiv zu wenige Kinder. Hierzu muss man wissen, dass eine solch große Gruppe innerhalb der vierten Klasse (unseres Kenntnisstandes nach) niemals in der Vergangenheit erreicht wurde. In der Regel verringern sich die Betreuungskinder in der vierten Klasse auf Grund des Alters und des Stundenplanes.

Laut Aussage Frau Petry könnte jedoch basierend auf den prognostizierten Anmeldungsanzahl eine Auslagerung für das Schuljahr 2019/2020 erfolgen - und dann wird es wahrscheinlich dringlich werden!

Wie auch in den vorherigen Ausschusssitzungen wurde klar, dass erst gehandelt werden soll, wenn es dringlich (oder schon zu spät) ist. Oder aber es gar nicht erst zur Umsetzung kommen muss, wenn die Zahlen dann doch geringer ausfallen… Dann wären wir wieder bei null.

Unser Vorschlag, dieses Jahr die Auslagerung unter weniger Druck zu versuchen und die Vergabe eines Betreuungsplatzes für Viertklässler frei aus zu schreiben, um die Anmeldezahl zu erreichen, wurde im Ausschuss nicht diskutiert. Frau Kirchenkamp bestätigte lediglich, dass darüber nachgedacht worden war.

Ohne Frage wäre das Vorhaben ohne ausreichende Anmeldezahlen gescheitert.

Was jedoch ärgert ist, dass diese Variante noch nicht einmal versucht wurde!

Es war nicht möglich nach einem Jahr eine beschlussreife Variante vorzuweisen!

Und warum nicht auf die Ganztagesschule warten?

Weil mit den notwendigen Baumaßnahmen vor (optimistisch) 2020 nicht zu rechnen ist – und selbst das ist nicht sicher.

Fazit: Der Antrag verbleibt im Ausschuss und es wird „ein Blick“ darauf behalten. Es erfolgte keine Ablehnung der Erweiterung, aber auch keine aktive Lösungssuche.

Hier wurde die Chance vertan, eine Betreuungsverbesserung für Grundschüler zum nächsten Schuljahr in die Wege zu leiten. Alleine den abgelehnten 13 Familien wäre durch die frei gewordenen Plätze geholfen worden, von Neubürgern (definitiv ohne Nestplatzzusage) ganz zu schweigen.

Es hilft niemanden, ein Erzhäuser Leitbild zu haben, wenn keine politischen Konsequenzen daraus erfolgen.

Die Schere zwischen dem vermeintlichen „Gemeinsam für Erzhausen“ und der Wirklichkeit geht immer weiter auseinander.

Bringen Sie sich als Eltern ein! Sprechen Sie uns an!

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