SPD-Ortsverein Erzhausen AG 60 plus informiert
Besuch im Müllheizkraftwerk Darmstadt
Erzhausen (ar) Aus dem Auge, aus dem Sinn. Deckel zu und weg. NEIN!! So geht die Devise nicht. Denn nicht alles was verbrannt wird hinterlässt harmlose Schlacke oder schadstofffreien Feinstaub. So ist ein jeder dafür verantwortlich was in die Tonne sprich Hausmüll kommt und was am Ende übrig bleibt.
Was aber genau passiert mit unserem Hausmüll? Genau das wollten 27 Erzhäuserinnen und Erzhäuser und 4 Kinder wissen. Die SPD-Erzhausen AG 60 plus hatte dafür eine Werksführung am 9.November organisiert.
Nach der freundlichen Begrüßung durch die Geschäftsführerin des Zweckverbandes Abfallverwertung Südhessen (ZAS), Frau Dr. Julia Klinger, und 2 Mitarbeitern gab es zunächst eine Info über den gewaltigen Bau in der Otto-Röhm-Straße. Warum er gerade hier steht, wem er gehört – nämlich der Entega – also der öffentlichen Hand. Das Unternehmen – gerade 50 Jahre alt geworden – macht deswegen auch keine Gewinne, sondern Mehrerträge reduzieren die Müllgebühren und Mindererträge machen diese leider teurer. Für jährlich 1 Million Menschen werden aus der Region Hausabfälle umweltfreundlich und schadstoffarm entsorgt. Dabei entsteht u.a. auch Dampf. „Wie kann man Dampf verkaufen?“ so die Frage eines Jungen. „Als Fernwärme für Wohnungen, Büros und Firmen.“ so die Kurzantwort. Eine spannende Präsentation gab Anlass zu vielen Fragen der Besucher, die prompt plausibel beantwortet wurden. Es ist kaum zu glauben, wie viele Gerüchte und Unsinn in den Köpfen der Leute steckt über das Thema Abfallentsorgung.
Nach dem Briefing ging es los mit der Führung. Mit Schutzhelmen – und klar doch – auch für unsere jungen Besucher. Viele große Sattelschlepper und Autos bringen Abfall und Sperrmüll über eine Rampe zu den gewaltigen Müllbunkern (3000 Kubikmeter ! fassend). Der Kranführer in der Kabine befördert mit einer Kranladung bis zu 2,5 t Müll (das sind soviel wie 2 Autos) in einen der 3 Verbrennungsöfen, der sich dort entzündet und bei 850 Grad C verbrennt. Auch Kurioses wird berichtet – etwa explodierende Feuerwerkskörper im Ofen, ein LKW, der fast in den 25 m tiefen Bunker gefallen wäre, ein lebende Katze im Müllbunker, die von der Tierrettung aufwändig gerettet werden konnte. Etwas technisches Verständnis wurde den Besuchern doch auch abverlangt: Rauchgasreinigung, Katalysatoren für Ultragifte wie Dioxin, usw. und schließlich der Kamin, der 100 m hoch – von überall sichtbar – den gereinigten Rauch in die Wolken entlässt. Das zeigt, dass viel Primärenergie wie Kohle, Öl oder Erdgas und auch Kohlendioxid eingespart wird. Ein toller Gag am Rande: der feuerspeiende Drachen Zassy. Aus Müll wird Energie. Umweltfreundlich.
Vielen Dank nochmals für die interessante Werksführung an das MHK –Team. Restliche Schadstoffe in unseren Köpfen wurde anschließend mit leckerem Bier und gutem Speisen im „Braustübl“ weggespült.
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