Sehr
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Gäste,
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Lange,
ich habe als Vorsitzender der SPD Fraktion die Aufgabe, in deren Namen die Ansprache aus Anlass Ihrer Amtseinführung zu halten. Bevor ich mich an Sie, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin persönlich wende, möchte ich aber daran erinnern, dass sich im Bürgermeisterwahlkampf insgesamt vier Personen den Wählerinnen und Wähler zur Wahl gestellt hatte : Für die CDU Herr Edelmann mit wohl herausragender Verwaltungserfahrung; Herr Wolfgang Klein, der sich als Vorsitzender des fast zweitausend Mitglieder zählenden Vereins in Erzhausen um diesen große Verdienste erworben hat und Herr Klaus Süllow von Bündnis 90/Die Grünen, der ebenfalls große Verdienste im Kampf um AMTIK kurz erlangt hat und erst in jüngster Zeit sich der Gemeinde als ehrenamtlicher Koordinator im Leitbildprozess zur Verfügung gestellt und damit geholfen hat, eine nicht unbeträchtliche Ausgabe einzusparen. Mit anderen Worten: Erzhausen hatte bei der Bürgermeisterwahl im August tatsächlich die Wahl und dies verdient einen Applaus von Ihnen allen.
Gegen diese Bewerber haben Sie, sehr geehrte Frau Lange eindrucksvoll und für nicht wenige überraschend bereits im ersten Wahlgang überzeugend gewonnen , mit einer viel deutlicheren Mehrheit als sie von Frau Kramp-Karrenbauer bei der Bewerbung um den CDU Vorsitz erreicht wurde.
Diese Wahlentscheidung der Erzhäuser – Sie sehen, ich erspare mir das „Bürgerinnen und Bürger“ - beinhaltet zugleich aber eine große Verantwortung, die sich nicht erst in der Selbstverständlichkeit bewahrheitet, dass Sie, obwohl nur von einem großen Teil der Wähler gewählt, Bürgermeisterin aller Erzhäuser sein müssen und damit auch sicherstellen müssen, dass auch diejenigen, die Sie nicht gewählt haben und diejenigen, die überhaupt nicht zur Wahl gegangen sind, Sie als ihre Bürgermeisterin wahrnehmen können.
Dies gilt im gleichen Maße auch für die Gemeindevertretung:
Sie sind auf Vorschlag der größten Fraktion in der Gemeindevertretung, der GfE zur Wahl angetreten, Sie werden es in der Gemeindevertretung aber auch mit den anderen 16 Gemeindevertretern der SPD, der CDU und der Grünen zu tun haben.
Dies war für uns Anlass, unser Geschenk für Sie im Hinblick auf die Amtseinführung auszuwählen:
In Erinnerung an die frühere Geschichte unserer Gemeinde als „Pflasterergemeinde“ haben wir uns entschlossen, Ihnen fünf Steine zu schenken:
Einen Stein mit der Aufschrift „Verlässlich“, weil wir erwarten, dass Entscheidungen, die in der Gemeindevertretung getroffen werden und unbeanstandet blieben, auch tatsächlich umgesetzt werden .
Einen Stein mit der Aufschrift „ Aufrichtig“, weil wir hoffen, untereinander offen die Meinung sagen zu können, ohne dass eine abweichende Auffassung von Ihnen als Bürgermeisterin bereits als Angriff auf das Amt oder gar die Person angesehen wird, vielmehr als das, was es sein soll : Der offene Austausch von unterschiedlichen Auffassungen, um gemeinsam zu dem für Erzhausen besten Weg zu gelangen.
Einen Stein mit der Aufschrift „ Fairness“, weil wir davon ausgehen, dass nicht nur die Erzhäuser im Allgemeinen, sondern auch wir als Gemeindevertreter im Besonderen von Ihnen als Chefin der Verwaltung fair und vorbehaltslos behandelt werden; uns die Informationen gegeben werden, die es uns ermöglichen, unserer Aufgabe , den Gang der Verwaltung zu überwachen, gerecht zu werden. Dazu gehört dann aber auch, dass wir als Gemeindevertreter zeitnah unterrichtet werden, wenn im Haushalt beschlossene Projekte nicht oder nicht in der festgelegten Art und Weise durchgeführt werden können.
Einen Stein mit der Aufschrift „Vertrauen“, weil wir es als Selbstverständlichkeit unterstellen, dass die Bürgermeisterin der Gemeinde mit den ebenfalls von der Erzhäusern gewählten Gemeindevertretern vertrauensvoll umgeht; also auch deren Meinung respektiert, auch wenn sie nicht der eigenen entspricht und sich an Absprachen - auch im Haushalt und in der Hauptsatzung - hält; an einer Entscheidung, die von der Bürgermeisterin im Arbeitskreis, im Ausschuss oder in der Gemeindevertretung mitgetragen wurde, auch festgehalten wird, es sei denn, man habe nachträglich bessere Erkenntnisse erlangt und diese mit den Beteiligten besprochen.
Und schließlich einen Stein mit der Aufschrift „Miteinander“, weil wir davon ausgehen, dass Sie im Amt der Bürgermeisterin das Wohl aller Erzhäuser und nicht nur eines bestimmten Klientel im Auge haben werden und dass Sie als Bürgermeisterin akzeptieren, dass auch die Meinung anderer die richtige sein kann und dass alle, die von den Erzhäusern gewählt wurden, tatsächlich auch das Beste für Erzhausen erreichen wollen – wenn auch auf unterschiedliche Weise.
Wenn uns dies gelingt , sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Lange, werden die fünf Steine eine gute Grundlage für die zukünftige Zusammenarbeit sein; wir werden dann miteinander viel Freude in der laufenden Legislaturperiode haben, die SPD Fraktion, der SPD Ortsverein und die Wählerinnen und Wähler der SPD wünschen Ihnen bei der Ausübung Ihres Amtes unter Beachtung der Aufschriften der fünf Steine viel Glück und gutes Gelingen; auf eine Zusammenarbeit im Sinne des „Miteinander“ freuen wir uns.
Ihnen , sehr geehrte Frau Bürgermeisterin , aber auch sämtlichen Erzhäusern und allen Gästen, den Mitgliedern des Gemeindevorstands und der Gemeindevertretung ein gesegnetes, frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes neues Jahr.