Blick hinter die Kulissen des Hessischen Staatsarchivs in Darmstadt
(AR) Schon zigmal vorbeigefahren am klassischen „Mollerbau“ am Karolinenplatz.
Zweimal im Jahr findet vor dem Säulenportal ein großer Flohmarkt statt. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter den Mauern: Das Hessische Staatsarchiv. Wer bislang dachte, dass hier nur besondere Leute reindürfen, der irrt gewaltig. Daher wollten 29 Erzhäuser und Freunde der AG 60 plus genau wissen, was hinter dem Portal im „Haus der Geschichte„ passiert.
Nun, es ist ein öffentliches Archiv, also für jeden zugänglich. 1993 zog das Staatsarchiv um vom Schloss in das im Krieg zerstörte und ehemalige Hoftheater, dem sog. „Mollerbau“, dessen Ruine seitdem nach Rekonstruktion als modernes Archiv dient. Hier sind 44.000 Urkunden, 24 km laufende Akten, Amtsbücher, Adelsunterlagen von 867 bis heute, Dokumente von Behörden, Gerichten, Polizei, Parteien, Vereinen, Familienarchiven, Sammlungen, Nachlässen, Bilder etc. auf 10 Stockwerken untergebracht. Aber worin besteht der Nutzen für uns „Normalsterbliche“? Nun es ist ein Blick in fast 1000 Jahre Geschichte. Wer etwas über die Geschichte Hessens, seines Heimatortes, seiner Familie oder über Merck, Odenwaldschule und sonst was wissen will, ist hier im öffentlichen Lesesaal gern gesehen. Damit der Riesenbestand auch noch lange erhalten bleibt wird er restauriert und klimatisch aufbewahrt.
Darüber hinaus werden nach und nach alle Dokumente digitalisiert und so für die Zukunft fit gemacht. „Was nicht in den Akten ist, ist nicht in der Welt“, so ein Zitat, d.h. es gerät in Vergessenheit.
Auch elektronische Systeme stehen zur Recherche bereit.: archinsys.hessen.de. Auch Schülergruppen und Lehrer werden gerne vom Archivpädagogen unterstützt.
Wir Erzhäuser haben sehr viel über die Arbeit im Archiv, Digitalisierung und Restaurierung erfahren und das wurde beim Abschluss im Braustübl hitzig diskutiert.