Wie seit einigen Jahren - auch dieses Jahr der bange Augenblick in vielen Erzhäuser Familien: Bekommt mein Kind einen Grundschulnestplatz?
Viele glückliche Eltern bekamen einen, oftmals entsprach er zwar nicht dem benötigten Zeitmodell, aber beschweren will sich keiner. Einige gingen nämlich leer aus und fragen sich nun, wie sie ihr Leben regeln sollen. Es gelten klare Kriterien für die Vergabe der Plätze. Über die Ungerechtigkeiten von Härtefällen bei Alleinerziehenden oder Zugezogenen, die ihr Kind nicht schon zum Kindergarteneintritt anmelden konnten, kann man sicherlich streiten. Aber die Vergaberegeln sind für jeden klar nachlesbar.
Damit sich der Leser ein Bild über die Wahrscheinlichkeit eines Grundschulnestplatzes machen kann, hier ein paar Fakten.
Zurzeit gibt es ca. 330 Grundschüler an der Lessingschule. Im Grundschulnest (inzwischen von der AWO betrieben) können insgesamt 100 Kinder betreut werden: 50 Kinder bis 17h, 30 Kinder bis 14h und 20 Kinder bis 13.15h.
Ein eingeführtes Platz-sharing hat knapp 20% mehr Betreuungsmöglichkeiten eröffnet.
Jedoch deckt dieses Angebot kaum den enormen Bedarf ab, der noch steigen wird.
Grundsätzlich sind die Kosten für ein außerschulisches Betreuungsangebot, das nicht dem Schulträger (in diesem Fall das Schulamt Darmstadt-Dieburg) unterstellt ist, privat zu finanzieren. Im Fall des Grundschulnestes wird ein kleiner Teil durch die Gemeinde finanziert (Gebäude und Container mit Wartung und Instandhaltung) den Rest zahlen die Eltern. Die Gemeinde ist über den Gesetzgeber nicht verpflichtet, hier für eine Betreuung zu sorgen, anders als im Fall der Kindergartenbetreuung.
Dennoch sollte es im Interesse der Gemeinde sein, den hier lebenden Eltern mittelfristig eine Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, die den immer wieder bemühten Spagat zwischen Beruf und Familie möglich macht.
Die von der Landesregierung im Koalitionsvertrag vereinbarte flächendeckende Einführung der betreuenden Ganztagsschule wird in Erzhausen noch einige Jahre bis zum Startschuss benötigen. Dieses Jahr wurden erst die Mittel zur Planung für eine Ertüchtigung der Lessingschule frei gegeben, Ausschreibung und Baubeginn werden in den nächsten Jahren folgen. Wann die Einweihung erfolgt, darüber darf spekuliert werden.
Das bedeutet für alle jetzigen Eltern, dass sie auf private Angebote angewiesen sein werden.
Da der Bedarf derart enorm ist, hat die SPD-Fraktion einen Antrag gestellt, den Sie auf unserer Internet-/Facebookseite (www.spd-erzhausen.de) nachlesen können. In unserem Antrag soll die Möglichkeit einer externen Anmietung von Mietobjekten für die Kinderbetreuung ausgelotet werden und die daraus resultierenden Kosten für den nötigen Umbau und Betreuung.
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